What If …? Staffel 2: Neue Welten, alte Helden (Review) (2024)

Die Idee zu What If …? begann – wie immer bei Marvel – als Comic. 1977 erschien das erste Heft, dass sich der Frage widmete, was wohl passiert wäre, hätte sich Spider-Man den Fantastischen Vier angeschlossen. 47 Hefte erschienen bis 1984, 1989 wurde eine zweite Comic-Serie gestartet, die es auf 114 Ausgaben brachte. Konkurrent DC war da mit seinen Elseworld-Serien deutlich erfolgreicher. Dennoch: Die Idee hinter What If …? ist einfach gelungen, und das beweist auch die zweite Staffel der Animationsserie erneut.

Die Episoden von Staffel 2

Was, wenn Nebula dem Nova-Corps beigetreten wäre?

Die erste neue Episode erzählt von Nebula, die als Cop fürs Nova Corps den Mord an Yondu untersucht. Ihr alter Bekannter wurde tot in einer Gasse gefunden. Nebula wittert, dass dahinter eine größere Sache stecken muss. Und sie hat Recht …

Die erste Folge steht komplett für sich und nutzt die Story für eine düstere Detektiv-Story im Look von Blade Runner und in der Tradition von alten Bogart-Filmen. Stark!

Was, wenn Peter Quill die mächtigsten Helden der Erde angegriffen hätte?

Hier wird der junge Peter von Yondu tatsächlich bei Ego abgeliefert, der seinen Sohn zur Waffe gegen die Erde ausbildet und ihn dorthin schickt. Die Erde der 80er Jahre schickt ihm seine stärksten Superhelden entgegen, zum Beispiel den alleinerziehenden Hank Pym, den Black Panther T’Chaka und den geheimnisvollen russischen Agenten Winter Soldier …

Auch Folge zwei steht komplett für sich und ist eine klassische What If-Story, wie ihr sie aus Staffel eins auch schon kennt. Nicht sonderlich überraschend, aber gut.

Was, wenn Happy Hogan Weihnachten gerettet hätte?

Justin Hammer wurde aus dem Gefängnis befreit und greift nun mit einigen Helfern den Avengers-Tower in New York an. Er hat es auf wertvolle Schätze abgesehen, die sein Leben verändern sollen. Weil die Avengers noch nicht da sind, müssen Happy und Darcy den Tag retten …

Diese Episoden ist eine Hommage auf den ersten Stirb Langsam-Film mit Bruce Willis und die vielleicht lustigste Episode der neuen Staffel, mit Verbindungen zum späteren Hauptplot. Ganz großes Kino!

Was, wenn Iron Man auf den Grandmaster getroffen wäre?

Iron Man rettet New York vor den Chitauri, fällt aber nicht durch den Spalt zurück, sondern landet auf der Welt des Grandmaster, wo er in Wettkämpfen gegen andere Helden antreten soll. Tony hat aber andere Pläne …

Für sich stehende Folge mit gutem Humor und einer unwiderstehlichen Mischung aus dem Star Wars Episode 1: Pod-Race und Frankensteins Todesrennen. Witzig, originell und mit vielen Querverweisen auf Thor Ragnarok.

What If …? Staffel 2: Neue Welten, alte Helden (Review) (1)

Was, wenn Captain Carter den Hydra-Stomper bekämpft hätte?

Captain Peggy Carter trifft auf einen Hydra-Stomper, in dem offenbar ein gehirngewaschener Steve Rogers steckt. Sie versucht alles, um Mensch und Maschine zu trennen …

Die Episode hat nicht nur Verbindungen zu Staffel 1, sondern ist auch die zweite Folge mit starken Verbindungen zum Staffelfinale. Die Autoren finden für die große tragische Love-Story des MCU immer wieder neue Arten, sie zu erzählen. Das ist richtig gut.

Was, wenn Kahhori die Welt umgestaltet hätte?

Der Tesserakt wird von Odin nicht in Norwegen versteckt, sondern landet beim Stamm der Mohawk in den USA im 16. Jahrhundert. Die junge Kahhori wird mit seiner Macht zur Kämpferin gegen die Unterdrücker aus Spanien …

Diese Episode scheint überhaupt nicht zum Rest zu passen. Die Hauptfigur Kahhori wurde extra für die Serie erschaffen, es gibt kaum Verbindungen zum MCU. Doch auch das ändert sich noch. Besonderheit: In der Folge wird fast nur Mohawk und Spanisch gesprochen (in der Originalfassung zumindest). Anders, aber cool.

Was, wenn Hela die Zehn Ringe gefunden hätte?

Odin verbannt Hela wegen ihrer Grausamkeit aus Asgard und schleudert sie ohne Kräfte auf die Erde. Dort entdeckt sie nicht nur den Mandarin, sondern auch die geheimnisvolle Siedlung Ta Lo. Dort lernt sie eine neue Art zu kämpfen …

Thors erster Filme stand hier ebenso Pate wie Shang-Shi. Beides zusammen sorgt für eine solide Folge, in der ebenfalls wieder viele Anspielungen auf andere Geschichten und Figuren stecken.

What If …? Staffel 2: Neue Welten, alte Helden (Review) (2)

Was, wenn sich die Avengers 1602 gegründet hätten?

Captain Carter ist ins Jahr 1602 gelangt, wohin sie von Scarlet Witch-Merlin gebracht wurde. Sie soll die Dimensionsrisse aufhalten, die immer wieder Personen verschlingen und offenbar Jagd auf Helden machen. Peggy sucht sich dazu passende Helfer …

Die vielleicht beste Folge der Staffel! Zwar hat sie bis auf die Grundidee nichts mit der gleichnamigen Comic-Serie von Neil Gaiman zu tun, die der Sandman-Autor für Marvel schrieb, aber sie ist gespickt mit Figuren aus Comics, Filmen und What If-Helden. Hier zeigt sich die ganze Bandbreite der Möglichkeiten.

Was, wenn der Sorcerer Supreme eingegriffen hätte?

Peggy Carter wird erneut um Hilfe gebeten, diesmal von Doctor Strange. Sie soll gegen eine Bedrohung kämpfen, die Strange gern festsetzen will, bevor sie eine weitere Dimension zerstören kann. Doch es ist nicht alles, wie es scheint …

Ein Finale, das die ersten beiden Staffeln der Serie rund abschließt, ohne deshalb eine dritte Staffel auszuschließen. Mit viel Talent und Wissen gestaltete Episode, die einfach Spaß macht, aber auch tragische Momente beinhaltet.

Geballte Star-Power

Was Disney und Marvel für Möglichkeiten haben, zeigt sich an einer Serie wie What If …? ganz besonders. Denn nahezu alle aus dem MCU bekannten Stars haben hier mitgemacht, um ihre gezeichneten Versionen zu vertonen. Wenn ihr im englischen Original schaut, hört ihr also: Cate Blanchett, Mark Ruffalo, Jeff Golblum, Jon Favreau, Cat Dennings, Chris Hemsworth, Haley Atwell, Karen Gillan, Sam Rockwell und viele mehr. Lediglich Robert Downey Jr, Chris Evans und Scarlett Johansson fehlen. Wenig gewagte These: Keine andere animierte Serie der Welt könnte eine derartige Liste von Stars aufbieten.

Das macht nicht nur die einzelnen Folgen besser, sondern zeigt auch Marvels Vertrauen in ihre Idee, weiter auf ein MCU zu setzen, in dem ein Rädchen ins andere greift. Die Varianten von bekannten und nicht so bekannten Geschichten machen auch in Staffel 2 wieder Spaß. Dazu pflegt die Serie auch in Staffel 2 weiterhin optisch ihren ganz eigenen Stil, der sich weder dem Anime-Hype anbiedert, noch deutlich an die Comic-Vorlagen erinnert.

Auch What If …?-Staffel 2 liefert wieder genau das ab, was die Fans der ersten Staffel und vermutlich auch die paar Comicfans, die die Vorlage kennen, erwarten und wünschen: Mal witzige, mal düstere Variationen bekannter Storys, die durch wenige Veränderungen einen gänzlich anderen Dreh erhalten und so manche bekannte Storyline in einem neuen Licht erstrahlen lassen. Hoffentlich noch nicht das Ende dieser großartigen Serie!

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