Ich befinde mich im Anflug auf Quito, der mit 2850 Höhenmeter nach La Paz an zweithöchster Stelle gelegenen Hauptstadt der Welt (zum Vergleich: die höchste Stadt in Deutschland ist mit 915 m Oberwiesenthal am Fuß des Fichtelbergs). Unter mir liegt eine faszinierende Landschaft von Bergen und tiefeingeschnittenen Tälern.
In null Komma nichts passiere ich die Immigration auf dem Flughafen von Quito. Auch mein Gepäck kommt angenehm schnell. Ich entscheide mich ein Taxi zu meiner Unterkunft ins Centro Histórico zu nehmen. Der Festpreis in die Altstadt beträgt 26 $. Und es ist wirklich ewigweit….
Altstadt von Quito mit El Panecillo im Hintergrund
Wo wohnen: Centro Histórico oder Mariscal?
Natürlich habe ich mir im Vorfeld die Frage gestellt in welchem Stadtteil von Quito ich übernachten möchte: Im moderneren Mariscal oder der historischen Altstadt? Da die meisten Sehenswürdigkeiten und Highlights in der Altstadt liegen, fiel meine Wahl auf das historische Zentrum. Das Mariscal hebe ich mir für die Abreise auf. Es ist der neuere Teil und beherbergt die Zona Rosa für das Nachtleben und Partylife.
Die Straßen sind wie leergefegt. Es ist der 31. Dezember. Das Wetter fällt in die Kategorie „na ja“, d.h. es ist leichter Regen. Ich will erstmal eine kleine Stadterkundung in meiner näheren Umgebung in der historischen Altstadt machen. Im Verlauf wird der Regen leider stärker und ich verschiebe das Sightseeing auf den nächstenTag.
Inhaltsverzeichnis
- 2 Beste Reisezeit für Ecuador
- 3 Quito Sehenswürdigkeiten auf eigeneFaust
- 3.1 Virgen de el Panecillo
- 3.2 Basílica del Voto Nacional
- 3.3 Der besondere Tipp: Iglesia de La Compañia deJesus
- 3.4 Teleférico — Seilbahnausflug zum Vulkan Pichincha
- 3.5 Äquator — La Mitad delMundo
- 4 Free WalkingTour
- 5 Hop On Hop Off Bus-Tour
- 6 Tipp für Senioren
- 7 Busbahnhöfe inQuito
- 7.1 Busbahnhof für den Süden: Quitumbe
- 7.2 Busbahnhof für den Norden: Carcelén
- 8 Unterkünfte im Centro Histórico und im Mariscal
- 8.1 La Mariscal
- 9 Quito Restaurants
- 10 Tipps zu einer Rundreise durch Ecuador
Corona‑,Reise- & Sicherheitsinformation zu Quito und Ecuador
Ich verlinke hier zur aktualisierten Seite des Auswärtigen Amtes mit Reise- und Sicherheitshinweisen zu Ecuador.
Beste Reisezeit für Ecuador
Grundsätzlich ist Ecuador ein ganzjähriges Reiseziel.
Der September scheint alles in allem für alle Zonen der günstigste Reisemonat zu sein: Trockenzeit an der Küste + Hochland und relativ wenig Regen im Tiefland
Die Hochsaison für den Tourismus sind Januar + Februar und von Juli bis August.
Für Quito und das Hochland ist die Trockenzeit von Juni bis September zu bevorzugen.
Im Regenwaldgebiet ist es zwischen September und Dezember besser zu reisen. Von Juni bis August muss man mit heftigen Regenfällen rechnen.
Die Galapagos Inseln und die Tierbeobachtung kann man das ganze Jahr über machen. Wärmer ist es in der ersten Jahreshälfte.
Pazifikküste Ecuadors: Die Hauptsaison geht von Dezember bis Mai. Tagsüber jede Menge Sonne. Oft Regen in der Nacht und mittags. Die wärmsten Monate sind April und Mai mit einer Durchschnittstemperatur von 29 Grad. Die kühlere Nebensaison geht von Juni bis November. Dann ist es auch trockener und es herrscht oft ein grauer Wolkenhimmel. Am kältesten ist es im August und September mit durchschnittlich 20Grad.
Ich war im Februar an der Pazifikküste. Tagsüber waren es um die 25 Grad. Hohe Luftfeuchtigkeit. Gegen Ende des Monats, am nördlichen Teil der Küste, auch viel Regen, der die Straßen in Schlammpisten verwandelte.
Quito Sehenswürdigkeiten auf eigeneFaust
Virgen de el Panecillo
Quito wurde als erste Stadt überhaupt in die Liste der Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen. Ich wohne im historischen Zentrum in der Calle Venezuela, nur ein paar Schritte von der La Ronda, der ältesten Straße Ecuadors, entfernt. Hoch oben auf einem großen mit Häusern bedeckten Hügel wacht die „Virgen del Panecillo“. Dort will ich mir einen ersten Überblick verschaffen.
Von der Balustrade (1$ Eintritt) der 45 Meter hohen Madonnenstatue aus Aluminium hat man einen herrlichen Blick auf den fast 6000 Meter hohen und stets schneebedeckten Vulkan Cotopaxi und die Altstadt von Quito mit ihren Kirchen und Klöstern im kolonialen Barockstil.
Basílica del Voto Nacional
Basílica del Voto Nacional
Da dringend davon abgeraten wird von hier oben zu Fuß zurück in die Altstadt zu gehen, nehme ich mir ein Taxi (4$) um zur Basílica del Voto Nacional oder auch Basílica Sagrado Corazón de Jésus zu fahren. Die im 19ten Jahrhundert erbaute Kirche ist die größte neugotische Basilika in Amerika. Unabhängig von der Innenbesichtigung zahlt man 2$ für die Turmbesteigung. Von den 115 m hohen Türmen hat man einen grandiosen Rundblick.
Und da wir gerade bei Kirchen sind, möchte ich unbedingt noch den Besuch der Basilika San Francisco aus dem 16ten Jhdt empfehlen. Im Gegensatz zum schlichten Inneren der Basílica del Voto Nacional gibt es acht aufwendig gestaltete Altäre in verschiedenen Stilen. Hier scheint alles aus Gold zu sein. Die Kirche mit der barocken Kassettendecke liegt in der Altstadt an der Plaza de San Francisco neben dem Franziskanerkloster.
Basilika San Francisco
Basilika San Francisco
Der besondere Tipp: Iglesia de La Compañia deJesus
Sicher auch sehenswert in der historischen Altstadt ist die Kirche Iglesia de La Compañia de Jesus in der García Moreno N10-43 / Calle de las Siete Cruces (bei der Plaza Grande). Man muss aber wohl einen Führer für fünf Dollar nehmen. Bei meinem Versuch war die Kirche leider nicht geöffnet.
Teleférico — Seilbahnausflug zum Vulkan Pichincha
Mein Tipp: Auch gut auf eigene Faust kann man die Fahrt mit der Teleferico (8,50$) unternehmen. Dabei sollte man das Wochenende möglichst vermeiden, da es dann zu langen Wartezeiten kommen kann. Die Seilbahn startet am Stadtrand in der auf 3050 m liegenden Talstation. In knapp 20 Minuten geht es zum auf 3950 m liegenden Cruz Loma, auf der Ostseite des Vulkans Pichincha. Von der Bergstation hat man einen entsprechenden Blick. Weit lohnender scheint aber wohl der anschließende, einfache Weg (rund 4,5 km) zum Rucu Pichincha (4698 m!) zu sein. Die Sportfreaks & Adrenalinjunkies können von dort oben mit dem Mountainbike nach Quito zurückfahren!
Achtung: Es wird recht frisch dort oben. Das Wetter ist unberechenbar und kann schnell umschlagen. Die Teleférico fährt nicht bei ungünstigem Wetter. Am besten soll es wegen der besseren Sicht wohl am Vormittagsein!
Äquator — Mitad delMundo
Äquator — La Mitad delMundo
Der Lage am Äquator verdankt das Land seinen Namen. Der Äquator verläuft 22 km nördlich von Quito. Dort erwartet den Besucher ein großerPark.
Durch eine Allee mit Büsten der Pioniere der französich-spanischen Expedition (1736–1744), die die Position des Äquators bestimmten, gelangt man zum 30 m hohen Äquatordenkmal. Auf dem Denkmal thront eine Weltkugel. Im Inneren des Denkmals befindet sich ein kleines Museum zur Anthropologie und Ethnographie des Landes. Man kann nach oben zu einer Aussichtsplattform gehen (ist im Eintrittspreis enthalten).
In der Parkanlage locker verstreut gibt es kleine Andenkenläden undCafés.
Anmerkung: In der Jetztzeit hat man festgestellt, dass sich die damaligen Wissenschaftler lediglich um rund 200 m verrechnethaben.
Anfahrt zur Mitad del MundoBus zB vom zentralen Knotenpunkt „Marin Central“ zum Busbahnhof „La Ofelia“ (25 Cent) Von dort fährt ein Bus direkt zur „La Mitad del Mundo“ (35Cent).
Eintritt: 5 Dollar, für Senioren 2,50 $.
Free WalkingTour
Die Free Walking Tourfindet täglich um 10:30 Uhr und 14:30 Uhr in der historischen Altstadt statt. Startpunkt beim Community Hostel (oder eine Viertelstunde vorher vor dem Restaurante Rincon de LaMejia).
Dauert circa 3 Stunden und lohnt sich auf jeden Fall. Man zahlt am Ende, was es einem Wert war. Ich war mit Etiel unterwegs und kann Ihn empfehlen. Leider hat es zwischendurch immer mal wieder geregnet.
U.a. besichtigt man die Plaza Grande vorm Präsidentenpalast, die Calle de las Siete Cruces, Iglesia de La Compañia de Jesus (außen), Plaza San Francisco mit der gleichnamigen Kirche (Innenbesichtigung), Schokoladenmuseum mit Erläuterung der Schokoladengewinnung und ‑herstellung.
Plaza De La Independencia
Hop On Hop Off Bus-Tour
Bei meinem zweiten Aufenthalt entscheide ich mich für die Tour mit dem Hop On Hop Off Bus. Sie findet täglich statt und dauert 3 Stunden. Im stündlichen Rhythmus hält der Bus an 13 Haltestellen. Die Tickets bekommt man aber nur an den folgenden vier Haltestellen: Bulevar Naciones Unidas, La Mariscal / Plaza Foch, Mercado Artesanal und Plaza Grande.
Am Mirador El Panecillo macht er eine halbstündige Pause, so dass man reichlich Zeit für Fotos und die Besichtigung der Statuehat.
Kosten für Hop On Hop Off Bus: 15 Dollar, Kinder bis 12J. und Senioren 7,50 Dollar
Haltestellen des Hop On Hop OffBus
Tipp für Senioren
Es gibt in Ecuador ein Gesetz das besagt, dass Senioren („Tercera edad“) viele Vergünstigungen haben, so zB beim Bus fahren die Hälfte zahlen. Das gilt sogar für den Hop On Hop Off Bus. Trifft auch auf einige Sehenswürdigkeitenzu.
Busbahnhöfe inQuito
Busverbindungen in Ecuador
Internationale Busverbindungen
Busbahnhof für den Süden: Quitumbe
Zum Beispiel zur Küste: Guayaquil, Puero Lopez, Canoa; Amazonasgebiet wie Tena oder Puyo und das südliche Hochland wie Latacunga, Banos, Ambato, Alausí, Cuenca
Busbahnhof für den Norden: Carcelén
Busse zB nach Otavalo, Ibarra und Tulcán.
Nördliche Küste, zB Atacames und Esmeraldas.
TransEsmeraldas fährt an die Küste nach Atacames und Esmeraldas.
Unterkünfte im Centro Histórico und im Mariscal
Bezüglich der Übernachtung in Quito hat man die Qual der Wahl. Man kann in zwei Zentren übernachten: in beiden gibt es jede Menge Unterkünfte, vom preiswerten Hostel mit Dorm bis „gehoben“. Sowohl in der historischen Altstadt (Centro Histórico) oder im neueren, moderneren Stadtteil La Mariscal. Hier befindet sich mit der Zona Rosa um die Plaza Foch / Plaza el Quinde der Nightlife District bzw. das Kneipenviertel. Viele Bars und Restaurants, aber auch Unterkünfte von Budget über kleine Boutiquehotels bis zum HiltonHotel.
Unterkünfte in Quito auf BookingCom*
Centro Histórico / Historische Altstadt
Secret Garden Hostel scheint der Favorit der Backpacker-Community zu sein. Vermittelt auch Trips. Viele Infomöglichkeiten. Ich fand es sehr eng. 10 Minuten bis zum Zentrum der historischen Altstadt.
Hotel Viena Hostel Normales Hotel mit günstigem Preis-Leistungsverhälnis. Zentral im Centro historico.
La Posada Colonial Nahe der La Ronda. Zentral im Centro histórico.
Hostel Hump Day In der Altstadt am Ende der Calle Venezuela, gleich bei der La Ronda. Gute Infos und Tourangebot. Sie arbeiten zusammen mit der Agentur Ecua Travelling.
Hostal Mia Leticia: Liegt sehr zentral bei der Busstation Marin Central. Machte zumindest von außen einen sehr guten Eindruck.
La Mariscal
Hotel Reina Isabel scheint sehr beliebt. Das direkt nebenan liegende Hostal Vista Amazonas wurde mir von einem Taxifahrer empfohlen. Es ist einfacher, aber dafür wesentlich preisgünstiger.
Hotel Mitad del Mundo Mitten im Mariscal (Joaquín Pinto y Reina Victoria). Hat auf mich einen sympathischen Eindruck gemacht. Um die 50$? Habe mir zwei schöne Zimmer angeschaut. 50 Meter vom Plaza el Quinde, trotzdem ruhig. Gute Mittelklasse. Hat auch Reiseinfos.
Hostal Zentrum Besitzer ist der Hamburger Gerd Jacobsen, der erst als 70jähriger nach Ecuador kam und das Hostel aufmachte. Scheint ein Original zu sein, der in Hamburg eine Kiez-Kneipe hatte. Die Lage ist zwar ruhig, hat mir aber nicht gefallen, da etwas ab vom Schuss. Einfache Zimmer.
Meerschweinchen vom Grill: Für 25 $ bekommt man ein ganzes Meerschweinchen, ein halbes für15$
Quito Restaurants
Hat mich alles nicht so umgehauen.
In der Altstadt war ich zB in der Casa Los Geranios, La Ronda Morales OE 1134 y Guayaquil, und habe Goat Stew gegessen.
Gute Alternative ist ein paar Häuser weiter Leña Quiteña mit schöner Dachterrasse, auch in der „La Ronda“ an einerEcke.
Im Mariscal sollte man eher in eine der geselligen Bierkneipengehen.
Calle Venezuela mit der Basilika del Voto Nacional
Tipps zu einer Rundreise durch Ecuador
Von Quito fahre ich erstmal kurz in den Norden nach Otavalo (hier wirst du wahrscheinlich auch übernachten, wenn du über Land von Kolumbien einreist). Dort gibt es nicht nur den größten Indiomarkt von Südamerika (vor allem am Samstag), sondern auch die Möglichkeit einer Wanderung um die Lagune von Cuicocha.
Von Otavalo geht es mit dem Bus in einem Rutsch vorbei an Quito direkt nach Latacunga mit dem Ausflug zur Quilotoa Lagune.
Es folgenBaños, die Abenteuerhauptstadt Ecuadorsberühmt für seine Thermen und Aktivitäten, Alausí mit der Zugfahrt zur Nariz del Diablo und das zauberhafte Cuenca. Das ist ein absolutes Muss. Von dort geht es nach Guayaquil, von wo ich auf die Galapagos Inseln geflogenbin.
Die folgenden Beiträge handeln von meiner Reise nach der Rückkehr von den Galapagos Inseln. Von Guayaquil ging es an der Pazifikküste Ecuadors entlang, von Süden nach Norden:
Guayaquil — Lohnt sich der Besuch?
Ayampe — Entschleunigung pur, chillen, Yoga, surfen…
Canoa — Tipps zu Anreise, Strand, Unterkünfte….
Cojimíes — Lohnt sich ein Abstecher?
Mompiche — Tipps zu Highlights, Strand, surfen….
Surfer am Strand von Montañita
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